Die Ursprünge der kirchlichen Partnerschaften nach Asien gehen zurück auf die Aktivitäten der Rheinischen und der Bethelmission im 19. und 20. Jahrhundert in die Länder Indonesien, Philippinen und Sri Lanka. Heute werden die Partnerschaften nach Asien durch die Zusammenarbeit mit der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) mit Sitz in Wuppertal gestaltet, die eine Partnerschaft von Kirchen in drei Kontinenten ist. Die Evangelische Kiche von Westfalen (EKvW) ist eine der deutschen Mitgliedskirchen der VEM.

Indonesien

Westfälische Spuren zu 13 Kirchen

Rauchende Vulkane, weite Reisfelder, faszinierende Gebirge – das ist Indonesien, der größte Inselstaat der Erde. Allerdings kennzeichnen auch Waldrodung, Monokulturen und die Willkür von Verwaltung und Justiz das zwei Millionen Quadratkilometer große Land – und die Spannungen zwischen Islam und den anderen Religionen. + weiterlesen

Mit zwei Millionen Quadratkilometern und 240 Millionen Menschen ist Indonesien der größte Inselstaat und das viertgrößte Land der Erde mit einer Fülle an Ethnien, Sprachen und Religionen. Viele Bodenschätze wie Erdgas, Gold und Kupfer und die im Tropenklima üppigen Ernten an Südfrüchten, Reis, Kaffee und Palmöl haben das Land wirtschaftlich voran gebracht, aber der Ausbau von Infrastruktur und sozialer Sicherung zeigt immer noch große Lücken. Die riesige Kluft zwischen offener Pracht und bitterer Not ist mit Händen zu greifen.Etwa 200 Millionen Moslems machen Indonesien zum größten islamischen Land der Erde, doch mit den wachsenden Kirchen nimmt der Anteil der christlichen Bevölkerung stetig zu.

Rückkehr zur Toleranz gefordert

Papua: Geschmückt für das Missionsjubiläum

Das friedliche Miteinander der Religionen wird seit einigen Jahren durch islamistische Gruppen empfindlich gestört und führt besonders auf West-Java zu Spannungen zwischen den Glaubensgemeinschaften. Daher fordern besonnene Kräfte auf beiden Seiten eindringlich, zu der lange praktizierten Toleranz zurückzukehren und den friedlichen Dialog der Religionen zu üben. Und obwohl Indonesien seit 1945 eine Präsidialrepublik mit demokratischer Grundordnung ist, führen Korruption und juristische wie administrative Willkür und die weitgehende Straflosigkeit von Verbrechen des Militärs immer wieder zu massiven Menschenrechtsverletzungen, Landraub und Einschränkung persönlicher Freiheit.

Klima und Umwelt in Indonesien leiden unter der großflächigen Rodung von Regenwäldern zugunsten des wirtschaftlich lukrativeren Ölpalmanbaus in riesigen Monokulturen sowie der Vermüllung von Flüssen und Städten.

Berge, Reis und Vulkane

Zugleich ist Indonesien ein wunderschönes Land mit faszinierenden Gebirgslandschaften, weiten Reisfeldern und rauchenden Vulkanen, mit einer bis ins 8. Jahrhundert zurückreichenden Hochkultur und einer bewundernswerten Vielfalt in Flora und Fauna.

Kirche der GKJTU in Mittel-Nord-Java.

Obwohl deutlich mehr Minarette als Kirchtürme in den indonesischen Himmel ragen, regt sich auf der Erde eine bunte Vielfalt verschiedener Kirchen. Die europäische Missionsbewegung des 19. Jahrhunderts hat in dem ehemaligen Kolonialreich zahlreiche evangelische Gemeinden entstehen lassen, die heute sowohl selbständige Mitgliedskirchen sowohl im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) als auch der Vereinten Ev. Mission (VEM) sind.“

Vielgestaltiges evangelisches Leben

Der indonesische Kirchenrat PGI vertritt 88 selbständige evangelische Kirchen und damit 85 Prozent aller Protestanten im Inselstaat. Neben regional wirkenden Kirchen gründen die so genannte „Parish Building Churches“ aufgrund ihrer Herkunft und Tradition auch weit außerhalb ihrer eigentlichen Heimat Gemeinden und tragen so zu einem vielgestaltigen evangelischen Leben im Land bei.

Mehr Informationen zu unseren Partnerschaften in Indonesien finden Sie hier.

Ansprechpartner für Indonesien:

Pfarrer Christian Hohmann, Telefon: 05731 7448695, christian.hohmann@moewe-westfalen.de

 


Philippinen

7.000 Inseln, 170 Sprachen, Streit um Landrechte

Der Inselstaat im südostasiatischen Meer hat viel zu bieten – Reis und Kokosnüsse ebenso wie mikroelektronische Produkte. Um die Bodenschätze gibt es allerdings Konflikte, denn ausländische Firmen drängen ins Land, um sie abzubauen und zu vermarkten – Stichwort Landgrabbing. Dem stellt sich die United Church of Christ in the Philippines (UCCP) entgegen. + weiterlesen

Die Philippinen – im südasiatischen Meer gelegen, umfassen einen Inselstaat mit gut 7.000 Inseln und knapp 100 Millionen Einwohnern, von denen jeder Vierte Katholik, fünf Prozent Muslime und etwa 2,8 Prozent Protestanten sind.

Reisfeld in Mindanao

Die Philippinen sind ein Vielvölkerstaat mit mehr als 170 verschiedenen Sprachen. Die Amtssprachen sind Filipino und Englisch und werden von weiten Teilen der Bevölkerung gesprochen.

Die Menschen in den Philippinen sind von zwei verschiedenen Kolonialzeiten geprägt: Rund 300 Jahre beherrschten die Spanier die Philippinen, bevor sie 1898 von den Amerikanern besiegt wurden. Beide koloniale Einflüsse sind bis heute spürbar.

Landrechte in Gefahr

Reis, Kokosnüsse und weitere landwirtschaftliche Produkte sind für die Wirtschaft von großer Bedeutung, insbesondere aber die verschiedenen Bodenschätze, die in der Regel von ausländischen Firmen abgebaut und vermarktet werden. Dies führt zu Konflikten mit der lokalen Bevölkerung um ihre angestammten Landrechte – Stichwort Landgrabbing.

In der Evangelischen Kirche von Westfalen gibt es enge Beziehungen zur United Church of Christ in the Philippines (UCCP). Sie wurde am 25. Mai 1948 in Manila gegründet und ist aus fünf verschiedenen protestantischen Missionskirchen aus den USA hervorgegangen. Sie umfasst 1,5 Millionen Mitglieder in etwa 2.500 Gemeinden, die von mehr als 1.500 Pfarrern und Pfarrerinnen betreut werden.

 

Bischof Marigza auf der Landessynode 2012

Wichtige Stimme: Bishop Marigza

Der derzeitige Generalsekretär der UCCP,  Bishop Reuel Norman O. Marigza, ist oft in Westfalen zu Gast, um auf Synoden oder bei ökumenischen Konsultationen der philippinischen Partnerkirche eine Stimme zu geben. Ein wichtiges Arbeitsfeld der UCCP ist der Kampf gegen die Armut und der Einsatz für Menschenrechte.

Der Kirchenkreis Münster unterhält zur South Bicol Konferenz der UCCP auf den Philippinen eine langjährige kreiskirchliche Partnerschaft. Ansprechpartner hierfür ist der Beauftragte für Mission-Eine Welt im Kirchenkreis, Pfarrer Martin Mustroph.

Literaturtipps

Niklas REESE/Rainer WERNING (Hg.): Handbuch Philippinen – Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur, 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, Horlemann-Verlag, Berlin 2012

Ansprechpartner für die Philippinen

Pfarrer Jean-Gottfried Mutombo, 02303 288-134, jean-gottfried.mutombo@moewe-westfalen.de


Sri Lanka

Methodisten für Frieden und Versöhnung

Die Methodistische Kirche von Sri Lanka lebt in einem Land, das über lange Zeit von einem Bürgerkrieg bestimmt war. Mitglieder sind sowohl Singhalesen als auch Tamilen. So ist diese Kirche selbst ein sprechendes Zeichen für Frieden und Versöhnung. Hier liegt auch ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Es gibt zielgerichtete Programme für Kinder, Frauen und Jugendliche. + weiterlesen

Die methodistische Kirche in Sri Lanka ist eine Minderheitenkirche in einem überwiegend buddhistisch geprägten Land. Sie hat 32.000 Mitglieder, die aus beiden großen Bevölkerungsgruppen kommen, den Tamilen und den Singhalesen. Dies ist etwas Besonderes, da die jüngere Geschichte dieses Landes von einem blutigen Bürgerkrieg zwischen den Regierungstruppen der singhalesischen Mehrheit und der Rebellenorganisation LTTE der tamilischen Minderheit geprägt ist.

In diesen Auseinandersetzungen wurden von beiden Seiten schwere Verbrechen begangen. Die tamilische Zivilbevölkerung wird bis heute diskriminiert, Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Zehntausende Tamilen wurden zwangsumgesiedelt, sie leben in Unsicherheit und Angst.

Einsatz für Frieden und Versöhnung

Nun ist der Bürgerkrieg durch massiven Militäreinsatz der Regierung beendet, doch immer noch können viele Tamilen nicht in ihre ehemaligen Wohngebiete zurückkehren. Die Methodistische Kirche sieht die Arbeit für Frieden und Versöhnung als eine ihrer Kernaufgaben an. Durch ihre Existenz als Brückenbauerin ist sie ein Zeichen der Hoffnung.

Im Krieg zerstörte Kirche der MCSL.

Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund unterhält eine langjährige Partnerschaftsbeziehung mit der Methodistischen Kirche in Sri Lanka, in der die gegenseitigen Besuche, die Menschenrechtsarbeit und die Unterstützung beim Wiederaufbau  nach dem Tsunami im Mittelpunkt stehen.

Kontaktpersonen im Kirchenkreis Dortmund sind Pfarrerin Birgit Worms-Niggmann (Tel. 0231 833435) und Dirk Loose (Tel. 0231 84796934 oder 84796934).

Ansprechpartnerin für die Phillipinen im Amt für MÖWe:

Pfarrerin Christina Biere; Mobiltelefon: 0178 3563320 : christina.biere@moewe-westfalen.de