Azar besorgt über neue Gewalt in Ost-Jerusalem – Fürbitten in Westfalen
Wieder einmal Gewalt im Nahen Osten: Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen auf Israel, Bombardements von Hamas-Stellungen im Gaza-Streifen. Zur Eskalation der Lage im Heiligen Land, insbesondere in Jerusalem, hat der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL), Bischof Sani Ibrahim Azar, einen offenen Brief verfasst. Darin drückt er seine Sorgen um die dortigen Menschen aus und ruft zu einem gerechten Frieden und zur Versöhnung in Jerusalem auf. Azar appelliert an die Konfliktparteien, verantwortungsvoll und beruhigend zu handeln. Menschliches Leben dürfe nicht weiter gefährdet werden. Seine Stellungnahme gibt es hier zum Nachlesen (engl. Original) sowie als deutsche Übersetzung hier.
In den westfälischen Kirchen gab es Fürbitten für den Frieden im Heiligen Land. Auch Präses Annette Kurschus zeigte sich bestürzt über die Gewalteskalation: „Um die Region zu stabilisieren, bedarf es der Begegnung über Grenzen hinweg, fairer Gespräche, Kompromissbereitschaft, zunehmender Freiheit und Perspektiven für die Zukunft“. Eine aktuelle Stellungnahme der Evangelischen Kirche von Westfalen dazu gibt es hier. Für Austausch und Verständigung im Konflikt zwischen Israelis und den Palästinensern plädierte auch der landeskirchliche Beauftragte für den interrreligiösen Dialog, Pfarrer Ralf Lange-Sonntag, in seiner Erklärung.
In den vergangenen Tagen und Wochen war es in Jerusalem zunehmend zu Gewalt zwischen jüdischen Israelis und Palästinensern gekommen. Die Konfliktlage ist komplex und eskaliert zusehends. Mehrere Menschen starben oder wurden schwer verletzt. Hintergrund für die Ausschreitungen waren mitunter Proteste wegen drohender Zwangsräumungen palästinensischer Häuser im Ostjerusalemer Stadtteil Scheich Jarrah zugunsten jüdischer Siedler.
Bischof Azar berichtete kürzlich in einer Videokonferenz des Amtes für MÖWe in der Dialogreihe „Evangelisch im Heiligen Land – Berichte aus Israel und Palästina während der Coronazeit“ über die Lage in Jerusalem. Dabei verwies er auch auf eine Erklärung der Kirchenführer Jerusalems zum aktuellen Konflikt. „Die beunruhigenden Entwicklungen, ob in der Al-Aksa-Moschee oder in Scheich Jarrah, verletzen die Heiligkeit der Menschen von Jerusalem und Jerusalems als Stadt des Friedens“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. Die Erklärung der Patriarchen und Kirchenführer gibt es hier im Wortlaut.
Foto: Jerusalemsverein