Digitales Treffen entstand aus einer Notlösung
Die ökumenische Jugendbegegnung “Global Youth Faith Event 2021” (GYFE 21) hat mehr als 260 Teilnehmende aus neun Ländern begeistert. Das digitale Treffen vom 4. bis zum 1. Juli 2021 endete mit einem transkulturellen Worship-Gottesdienst. Es war zunächst aus einer Notlösung entstanden, weil wegen der Corona-Pandemie zeitweise keine Reisen erlaubt waren. Und so entstand etwas ganz Neues: eine digitale, transkulturelle Gemeinschaftserfahrung. Vor allem aber war es ökumenisches Empowerment von jungen Erwachsenen für junge Erwachsene. Die Veranstalter*innen wollen das Treffen gemeinsam auswerten, empfehlen es aber jetzt schon gerne weiter.
Das GYFE 21 ist die Erfindung eines internationalen Teams von Jugendreferent*innen, Pfarrer*innen und ökumenischen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen aus den vier Kirchenkreisen Dortmund, Hattingen-Witten, Schwelm und Hagen mit ihren acht Partnerkirchen in Westpapua, Indonesien, Sri Lanka, Ruanda, Kenia, Sambia, Namibia und Großbritannien. Unterstützt wurde das Team durch das Amt für MÖWe und das Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Referat Ökumene im Kirchenkreis Dortmund und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM).
„Anfang des Jahres haben wir uns digital getroffen, um zu überlegen, wie wir gemeinsam eine internationale Jugendbegegnung gestalten können – mitten in der Pandemie“, erklärt MÖWe-Regionalpfarrerin Christina Biere, wie das Projekt entstanden ist. „Gemeinsam wurde dann schnell klar: Gerade jetzt ist Kontakt und Austausch besonders wichtig für junge Erwachsene und gerade jetzt ermöglicht die gemeinsame Erfahrung der Pandemie, Empathie füreinander zu entwickeln und sich auf ein Lernen voneinander einzulassen.“
Von Anfang an wurde GYFE 21 gemeinsam entwickelt – neun Länderkoordinator*innen kümmerten sich um alle Teilnehmer*innen aus ihrem Land, stellten sicher, dass Internetguthaben vorhanden war und die jeweilige Ortszeit der Andachten und Workshops kommuniziert wurde. Wo die Inzidenzzahlen es möglich machten, konnten auch kurzfristig analoge Treffen organisiert werden: etwa in Dortmund, wo jeden Abend einige junge Menschen im Internationalen Volunteershouse zusammenkamen.
Das einwöchige Programm von GYFE 21 wurde den Teilnehmer*innen über interaktive, digitale Padlets – Pinnwände – zur Verfügung gestellt. Carolin Daubertshäuser, Mitarbeiterin im Referat Ökumene in Dortmund, hat in einer Gruppe kreative Aktivitäten entwickelt: „Wichtig war dem Team, dass es sowohl die direkte Begegnung in digitalen Treffen über Zoom gab als auch Aktivitäten, die die Teilnehmer*innen vor Ort ohne Internet durchführen konnten.“
Es gab jeden Tag ein Gericht aus einem anderen Land zum Nachkochen, einen Videoimpuls zu einem Tagesspalm, einen Impuls zum Malen, Fotografieren, Dichten oder Tanzen. Dazu noch eine Stunde Bibelteilen auf der Plattform Zoom sowie einen thematischen Workshop zu Themen wie Klimaschutz, faire Mode und mehrstimmiges digitales Singen mit Vera Hotten von der Pop-Akademie Witten, die von Espérance Mirindi und Louis Purba aus dem Internationalen Volunteershouse in Dortmund unterstützt wurde. Ihre Erfahrungen haben die jungen Erwachsenen dann über Fotos und Kurzberichte auf dem Padlet – der digitalen Pinnwand – zusammengetragen.
Ein Ergebnis ist eine Collage aus Fotos vom Himmel, wie ihn die Teilnehmer*innen die Woche über an ihren verschiedenen Orten aufgenommen haben. Jenny Kolbus, Mitarbeiterin in der Kontaktstelle Evangelische Jugend im Kirchenkreis Dortmund, hat die Fotos zusammengefügt. So kommt die Botschaft des Projektes besonders gut zum Tragen: „One week together. One Sky. One Body of Christ.“
„I am very happy“, sagt Jacques Nkomezi aus der Presbytery di Gisenyi in Ruanda im Abschlussvideo, „that the Global Youth Faith Event contributed a lot to my faith through Bible reading, music and cooking different dishes from different countries”. Kangwa Kapasa aus der United Church in Zambia moderierte den Abschlussgottesdienst und schreibt im Feedback: „This was really a great initiative. Thank you for being inclusive and welcoming each viewpoint across the world.“
Und Danushka Madushanka, lokaler Koordinator für die Teilnehmer*innen aus der Methodist Church in Sri Lanka, sagt im Rückblick: “I saw that there were people who lost their friends and families. But because of GYFE I saw that they were smiling, and they came out from their sorrows. Thank you for teaching us that the best counselor is togetherness.”
Mit den Worten „May God’s countenance be upon you that we may stay safe and connected!” beschließt Edward Nondo aus Sambia den Abschlussgottesdienst. Einen Eindruck von der Veranstaltung zeigt das Abschlussvideo von Louis Purba, Süd-Nord Freiwillige der VEM in Dortmund.
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