Orangen-Aktion in Westfalen hilft Landarbeitern auf dem Weg zur Arbeit
Die Straßen von Rosarno, eine Kleinstadt in Kalabrien, sind dunkel. Nun gab es während der Winterzeit in den vergangenen Wochen mehrere Verkehrsunfälle mit Landarbeitern, die mit ihren unbeleuchteten Fahrrädern auf diesen dunklen Straßen zur Arbeit in die Orangenplantagen fahren. Erst kürzlich wurde ein Mann bei einem Unfall überfahren und getötet; ein anderer junger Migrant wurde angefahren – er wurde dabei glücklicherweise nur leicht verletzt. Der Autofahrer half ihm jedoch nicht.
In Rosarno und in der süditalienischen Region Kalabrien arbeiten viele Wanderarbeiter sowie Geflüchtete auf Obstplantagen. Das Projekt „Lichter auf Rosarno“ will dabei helfen, dass die Erntehelfer sicher mit dem Rad auf den Plantagen ankommen: dafür werden Fahrradlampen und Warnwesten an sie veteilt. Die sollen ihnen dabei helfen, sich in der Dunkelheit sicher fortbewegen zu können.
Das Projekt hat „Mediterranean Hope“ gestartet, ein Migranten- und Flüchtlingsprogramm der Föderation protestantischer Kirchen in Italien (FCEI). Daran beteiligen sich andere Verbände, insbesondere die Initiative „SOS-Rosarno“. Mit dem Orangenverkauf in Westfalen konnte dieses Licht-Projekt verstärkt werden. In ganz Westfalen waren zur Adventszeit mehr als 19 Tonnen Orangen in Gemeinden und Weltläden verkauft worden, die die Evangelische Kirche von Westfalen bei SOS Rosarno bestellt hatte. Der Verein vertreibt Orangen nur von Öko-Betrieben und organisiert den Verkauf an Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums, Erntehelfer und Migranten erhaltenTariflöhne. Ein Teil des Erlöses aus dem Orangenverkauf wird für das Licht-Projekt verwendet.
Mit dem Erlös von über 9.000 Euro aus Westfalen werden nun weitere „Lichter auf Rosarno“ verteilt. Bei der Orangen-Aktion spendeten viele Privatpersonen, Ladenbetreiber und weitere Menschen für das Projekt. Der Kirchenkreis Dortmund gab dafür über 2.700 Euro. Damit konnten magnetische Induktionsfahrradleuchten, reflektierende Stirnbänder, Jacken sowie Schlafsäcke für die Landarbeiter gekauft werden.
Außerdem wird der von FCEI gemeinsam mit „Ärzte für Menschenrechte“ ins Leben gerufene Appell „Tamponi Amo Rosarno“ fortgesetzt. Dabei gibt es kostenlose Covid-19-Tests für die am stärksten gefährdeten Menschen.
Einblicke in die Arbeit von Mediterranean Hope in Rosarno gibt es hier.
Spendenkonto:
Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen/EKvW
KD-Bank eG (Bank für Kirche und Diakonie)
IBAN: DE05 3506 0190 2000 0430 12
BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Mediterranean Hope Rosarno
Weitere Informationen und Kontakt: Katja Breyer, katja.breyer@moewe-westfalen.de