EEC – die Evangelische Kirche Kameruns

Die Eglise Evangélique du Cameroun (EEC) ist die offizielle Partnerkirche der Evangelischen Kirche von Westfalen. Viele diakonische Einrichtungen, wie Gesundheitsstationen und Schulen, prägen die EEC – vor allem prägt aber die Musik das kirchliche Leben: Bis zu zwölf Chöre singen in einer Gemeinde an jedem Sonntag im Gottesdienst.

Ein Chor hat sich zur Feier der Ankunft des Evangeliums im Westen Kameruns vor 100 Jahren vor der neuerbauten Kirche in Djiomghouo-Bandjoun aufgestellt.

Ihre Wurzeln reichen bis in die Zeit der Ankunft des ersten Missionars zurück, dem aus Jamaika kommenden Sohn kamerunischer Sklaven Joseph Merrick. Bedingt durch die Kolonialmächte wechselte die Verantwortung der Missionswerke und auch die konfessionelle Ausrichtung der Kirche, so dass die Eglise Evangélique du Cameroun (EEC) mit der Eigenständigkeit 1957 in gewisser Hinsicht eine „unierte“ Kirche wurde, da sie sowohl reformierte als auch lutherische Traditionen in sich vereint.

Gegenwärtig besteht die EEC aus 21 Kirchenkreisen mit 350 Pastorinnen und Pastoren sowie 700 Evangelistinnen und Evangelisten, bei gut 3,5 Millionen Mitgliedern. Die Synode 2014 hat zum ersten Mal zwei Pfarrerinnen zu Superintendentinnen berufen. Dass die EEC eine sehr ausgeprägt diakonisch tätige und eine bis heute wachsende Kirche ist, zeigt sich an den vielen diakonischen Einrichtungen der EEC.

Partnerschaft Grand Nord – Soest

700 Kilometer, vom Ngaoundéré im Süden bis an die Grenze zum Tschad im Norden – so erstreckt sich der Kirchenkreis Grand Nord. Starke Niederschläge führen oft dazu, dass Kirchen im Wettlauf mit der Zeit gebaut werden müssen – nur in den größeren Orten wie Garoua stehen stabil gemauerte große Kirchen, wie hier die Martin-Luther-Kirche. Jüngst belebte ein internationales Chorprojekt die westfälische Partnerschaft nach Kamerun.

Seit 1996 sind der Kirchenkreis Grand Nord und der Evangelische Kirchenkreis Soest über die Vereinte Evangelische Mission (VEM) in einer Partnerschaft miteinander verbunden.

Kirche im Bau – jetzt muss sie nur noch vor der Regenzeit fertig werden. (Foto: W. Bell)

Der Kirchenkreis Grand Nord reicht über eine Ausdehnung von über 700 Kilometer von Ngaoundéré im Süden bis an die Grenze zum Tschad im Norden. An vielen kleinen Orten versuchen die Menschen, in Eigeninitiative Kirchen zu bauen, die aber häufig durch die starken Regenfälle während der Regenzeit zerstört werden.

Stabil gemauerte Kirchen stehen nur in großen Orten

In den größeren Städten wie Garoua gibt es sehr ansprechend gestaltete stabil gemauerte große Kirchen.

Das Manfred-Selle-Gesundheitszentrum steht bewusst in einem sehr armen Bereich von Garoua. (Foto: W. Bell)
Mangelnde Gesundheitsversorgung, häufig fehlender Zugang zu sauberem Wasser und eine unzureichende Versorgung im Schulbereich sind die größten Herausforderungen im Grand Nord.

Zukunftsprojekte der Partnerschaft

Im Rahmen der Partnerschaft wurden daher bisher besonders Projekte im Bereich Bildung und Gesundheit unterstützt.

Das größte Projekt dieser Art war der Bau einer Schule in Mora in der Provinz Extrème Nord am Rande der Sahelzone. Die Schule, die aus der Eigeninitiative eines Lehrers und einiger Eltern erwuchs, erhielt inzwischen sechs Klassenräume, in denen gut 250 Kinder unterrichtet werden.

Schülerinnen empfangen Gäste mit einem Lied – und natürlich in passender Schuluniform. (Foto: W. Bell)

Eine der besten Schulen Kameruns

Die Schule hat nicht nur die staatliche Anerkennung erhalten, sondern sie zählt inzwischen zu den besten des Landes. Für alle Konfessionen offen wird sie auch von Muslimen besucht und ist damit zugleich ein Friedenswerk im Dialog der Religionen.

Auch im Grand Nord gehört Musik zum Leben und ganz besonders zur Feier von Gottesdiensten dazu. Im Sommer 2014 wurde zum ersten Mal in Kooperation mit dem Kirchenkreis Arnsberg und seinem Partnerkirchenkreis Ihembe in Tansania ein internationales Chorprojekt mit 40 jungen Sängerinnen und Sängern aus den vier Kirchenkreisen durchgeführt.

Chorprojekt großer Erfolg

Die Begeisterung, die sich innerhalb des Chores vom ersten Moment der Begegnung an unter den Mitmachenden einstellte und die bei den Auftritten auch auf die BesucherInnen übersprang, ließ das Projekt zu einem vollen Erfolg werden. Es war erlebbar, dass Musik und das damit verbundene Lob Gottes über alle Grenzen verbindet.

Ansprechpartnerin für Kamerun:
Pfarrerin Margot Bell
02941 9689470
margot.bell@moewe-westfalen.de