Lebensmittelverschwendung

Privathaushalte entsorgen bundesweit jedes Jahr rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von gut 22 Milliarden Euro. In Bezug auf jeden Bundesbürger heißt dies: Im Durchschnitt wirft jeder pro Jahr ca. 80 Kilogramm Nahrung und damit etwa 235 Euro weg. Das sind 14 Prozent der Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.

Gerodete Flächen für Monokulturen, Argentinien (Foto: Florian Kopp/Brot für die Welt)

65 Prozent dieser Lebensmittelabfälle könnten völlig oder zumindest teilweise vermieden werden. Gemüse und Obst machen mit 44 Prozent den größten Anteil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Privathaushalten aus.

Knappe Ressourcen sinnvoll nutzen

Der großflächige Anbau von Lebensmitteln führt zu Vertreibung von Menschen, Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen, Umweltzerstörung und zur Vernichtung von Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten. Drei Millionen Tonnen Brot landen allein in Europa jedes Jahr im Müll. Ein Viertel des weltweiten Wasserverbrauchs wird für Nahrungsmittel verwendet, die später in den Müll wandern.

Weniger Reste – mehr Klimaschutz

Zwischen 16 und 32 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Werden deren Produkte nicht konsumiert, sondern weggeworfen, ist auch mit dem „entsorgten“ Produkt eine unnötige Klimabelastung verbunden.

Bis zu 10 Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen könnten eingespart werden, wenn wir die Lebensmittelverschwendung einstellen würden.

Artenvernichtung über die Mülltonne

Ein Beispiel: Eine Portion von 250 Gramm tropischen Shrimps wird nicht gegessen, sondern weggeworfen. Damit landen nicht nur die Garnelen, sondern auch fünf Kilo Fisch im Müll, der als Beifang in die Netze ging. Mit weggeworfenen Lebensmitteln verschwindet also auch die biologische Vielfalt. Mehr Informationen gibt es bei Brot für die Welt, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Organisation Slow Food.