Wasser

In einer gewöhnlichen Tasse schwarzen Kaffees befinden sich 125 Milliliter einer braunen, dampfenden, mehr oder minder wohlschmeckenden Brühe – mit Hauptbestandteil Wasser. Tatsächlich werden 140 Liter Wasser benötigt, um sie zu erzeugen. Man braucht rund 21.000 Liter, um ein Kilo Röstkaffee vom Anbau bis zur Verarbeitung herzustellen. Das Aroma steckt in sieben Gramm Kaffeepulver. Macht 140 Liter Wasser für eine Tasse Kaffee.

Global betrachtet: Alle Kaffeetrinker der Erde verursachen den gigantischen Wasserkonsum von 120 Milliarden Kubikmeter – 1,5-mal so viel, wie der Rhein im Jahr transportiert.  Übrigens: Tee-Trinken ist sparsam. Eine Tasse Tee benötigt „nur“ 15 Liter Wasser.

Weitere Wasser“schlucker“ laut Frankfurter Rundschau (2008) sind Rindfleisch (1500 Liter Wasser für 100 Gramm), Milch (1000 Liter Wasser pro Liter Milch), Käse (1000 Liter für 100 Gramm) und Eier (135 Liter pro  Ei).

Der Kampf ums Wasser spitzt sich zu

Der Boom der Agroenergieplantagen wie Zuckerrohr, Palmöl, Soja, aber auch der Futtermittelplantagen verschärfen den Kampf ums knappe Wasser in vielen Entwicklungsländern, zum Beispiel in Äthiopien, Tansania, Indonesien. Wasser wird zunehmend für die Bewässerung der riesigen Felder genutzt. Für die Felder der Kleinbauern hingegen fehlt das Wasser. Wege zu Flüssen und Quellen werden Hirten und ihren Herden versperrt. Pestizide vergiften das Brunnenwasser.

Pacht oder Besitz von großen Plantagen bedeutet häufig auch die Kontrolle über Wasserressourcen zu haben, während viele Kleinbauern keine gesicherten Nutzungsrechte an Wasser haben.

Deutschland importiert Wasser

Deutschland ist einer der größten Nettoimporteure von virtuellem Wasser. Derzeit verbraucht jeder Bürger täglich ca. 5.000 Liter Wasser (= der Wasser-Fußabdruck), davon jedoch nur ca. 120 l als Trinkwasser, zum Kochen oder für andere Haushaltsbedürfnisse. Etwa die Hälfte des deutschen Wasser-Fußabdrucks landwirtschaftlicher Güter steckt in importierten Produkten oder Nahrungsmitteln. Die importierten Güter mit dem höchsten Wasser-Fußabdruck sind (in abnehmender Reihenfolge): Kaffee, Kakao, Ölsaat, Baumwolle, Schweinefleisch, Sojabohnen, Rindfleisch, Milch, Nüsse und Sonnenblumen. Dabei entsteht der größte Wasser-Fußabdruck Deutschlands in Brasilien, der Elfenbeinküste, Frankreich, den Niederlanden, den USA, Indonesien, Ghana, Indien, der Türkei und Dänemark (in abnehmender Reihenfolge). In den Herkunftsländern kann dies zu Wassermangel und -verschmutzung führen.

Quellen und weitere Informationen liefert das Internet über Virtuelles Wasser und den Wasserfußabdruck. Auch der World Wide fund for nature (WWF) informiert über dieses Thema.