Zugang zu fruchtbarem Land

Zunehmend sind Staaten, internationale Finanzinvestoren und Industrieunternehmen weltweit an Landkäufen beziehungsweise -pachten in großem Umfang beteiligt. Auf diesem Land werden häufig Nahrungsmittel-, Futtermittel- oder Energiepflanzen für den Export angebaut. Regierungen, zum Beispiel der Länder Äthiopien, Demokratische Republik Kongo, Madagaskar, Kambodscha oder Thailand willigen in diese Landverkäufe beziehungsweise -verpachtungen ein. Die Kleinbauern werden vertrieben, Hirten wird der Zugang zu Wasser abgeschnitten. Die kommerzielle Landwirtschaft setzt große Mengen an Pestiziden und chemischen Dünger ein, die wiederum die Gewässer belasten oder unbrauchbar machen.

Kleinbauern in Indonesien demonstrieren gegen den Landraub durch Großunternehmen.

Dies führt zu einer zunehmend ungleichen Landverteilung und erschwert für viele Menschen den Zugang zu Nahrung und die Sicherung ihres Lebensunterhalts. In den Partnerkirchen der Evangelischen Kirche von Westfalen in Tansania, Argentinien, den Philippinen und, Indonesien sehen wir die Folgen dieser Entwicklungen.

Falsche Versprechungen

So werden Kleinbauern in Indonesien, die zum Beispiel Reis anbauen, von Palmöl- oder Bergbaukonzernen vertrieben. In Westpapua, Indonesien bringen Investoren große Flächen der indigenen Papua unter ihre Kontrolle Oft versprechen sie den Bauern, dass Schulen oder Krankenhäuser gebaut werden, wenn sie ihr Land verkaufen. Mit diesen Versprechen wird ihre Zustimmung erkauft, eingelöst werden sie nur selten.

Ist das Land einmal verloren, fehlt die Grundlage für Nahrung, Einkommen, für ihr Leben und ihre Kultur. Kleinbauern werden aus ihren angestammten Lebensbereichen verdrängt. Ohne ihr Land können sie ihre Zukunft und die ihrer Kinder nicht mehr sichern. Indonesien opfert seinen tropischen Regenwald in Sumatra und West Papua dem Anbau von Ölpalmen für den Export – mit gravierenden Folgen für die Menschen.

Plakatmotiv einer Menschenrechtskampagne der Vereinten Evangelischen Mission

Auf den Philippinen vertreiben internationale Bergbaukonzerne Indigene gewaltsam von ihrem Land und nehmen ihnen die Lebensgrundlage. In Tansania verursachen ausländische Investments Landvertreibungen, um zum Beispiel Zuckerrohr für den Export von Agroenergie anzubauen.

Quelle ist das Informationsmaterial zur Menschenrechtsaktion der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) von 2012: „Gegen Landraub. Für Menschenrechte“. Mehr Informationen gibt es auf den Webseiten von Brot für die Welt und VEM.