25-Jahr-Feier „Hoffnung für Osteuropa“ in Westfalen
Die evangelische Hilfsaktion „Hoffnung für Osteuropa“ hat mit einem Festgottesdienst und anschließendem Empfang in Iserlohn ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. An der Feierstunde mit rund 60 Gästen wirkten die polnische Diakonie-Direktorin aus Warschau, Wanda Falk, sowie der frühere Militärbischof Pál Lackner als Mitglied des Bischofsrates der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn mit.
Im Festgottesdienst ging die Iserlohner Superintendentin Martina Espelöer – ausgehend von der Bergpredigt – auf Versöhnung und ein nachhaltig neues Miteinander ein. Das gegenwärtige politische Klima in Europa und auch an anderen Orten der Welt mache deutlich, wie wichtig Begegnungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen und Kirchen seien, „um einander zu kennen, zu verstehen und zu begleiten“. Auch soziale Gerechtigkeit sei nötig, weil sie Frieden schaffe.
Die Superintendentin skizzierte Wege „ohne Gewalt, ohne Hass“ – auch in zerstrittenen Familien, Dörfern, Nationen und Kulturen. Dabei warb sie für ein bewusstes Anerkennen der Einstellung des Anderen und klares Eintreten für eine Position des Friedens auf der Suche nach gemeinsamen Interessen „auch bei Gegenwind“.
„Frieden baut auf Zukunft auf“, betonte Diakonie-Direktorin Wanda Falk. Sie hält mehr direkte Begegnungen, Gespräche und Integrationsbemühungen in Europa für nötig, damit Menschen sich sicher fühlen. Inzwischen gebe es Zusammenarbeit mit Initiativen in Russland, Weißrussland und in der Ukraine. So kämen Kinder aus ukrainischen Kriegsgebieten nach Masuren, um Frieden zu erleben aber auch zu lernen. Trotz großer sozialer Probleme wie Abwanderung heimischer Ärzte und Pflegekräften ins Ausland, betonte Falk in ihrem Bericht in Iserlohn: „Hoffnung ist die Kraft der Veränderung“.
Falk und der frühere Militärbischof Lackner dankten der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“, weil sie vielen Menschen helfe und eine Lebensperspektive gegeben habe. Die Hilfe sei weiter nötig, betonte der ungarische Gast. Die wachsende Armut und der Umgang mit Binnenflüchtlingen gehörten zu den zentralen Herausforderungen.
Die Kirchen in Osteuropa sind auch weiterhin auf Solidarität und finanzielle Hilfe angewiesen, zeigte auch Thomas Krieger anhand einiger Beispiele auf. Er befassst sich als Referent im Amt für MÖWe mit dem Thema Europa und ist für die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Westfalen zuständig. Auch nach 25 Jahren sei der Bedarf „immer noch sehr hoch!“
„Hoffnung für Osteuropa“ ist 1994 von evangelischen Kirchen und der Diakonie in Deutschland gegründet worden, um nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion notleidende Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten zu helfen. Mit Kollekten und Spenden werden Projekte in Gemeinden, in der Diakonie, in der Bildungs- und Versöhnungsarbeit, für Frauenarbeit sowie im Umweltbereich unterstützt. Gefördert werden auch Waisenhäuser, Jugend- und Bildungsstätten, Krankenhäuser, Altenheime, Jugendfreizeitstätten, Frauenhäuser und Kindergärten.
Im vergangenen Jahr wurden 19 westfälische Projekte mit knapp 100.000 Euro gefördert. Projekte können auf Antrag noch in diesem Jahr gefördert werden. Die Frist endet am 20. November 2019.
Weitere Informationen bei: Thomas Krieger, thomas.krieger@moewe-westfalen.de, Telefon 0231 5409-77.
Die Predigt gibt es hier zum Download.
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Foto: Superintendentin Martina Espelöer, Diakonie-Direktorin Wanda Falk, MÖWe-Regionalpfarrer Martin Ahlhaus, Militärbischof i.R. Pál Lackner, Thomas Krieger, Pfarrer Burkhard Hölscher (v.l.) gestalteten den Festgottesdienst. | Amt für MÖWe / D. Johnen