„Süß statt bitter“ – Westfälisches Projekt bei ÖRK-Vollversammlung vorgestellt
Unter dem Titel „Was kostet eine Orange?“ ist während der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe die Orangenaktion „Süß statt bitter“ der westfälischen Kirche vorgestellt worden. Dabei geht es um fairen Handel und Hilfe für Geflüchtete, die sich in Süditalien als Erntehelfer verdingen. Katja Breyer vom Amt für MÖWe stellte dabei zusammen mit anderen Aktiven den Verein „SOS Rosarno“ vor, der faire Löhne an Migranten auf den Obstplantagen sowie angemessene Preise an die Obstbauern zahlt.
In Rosarno, im süditalienischen Kalabrien, hat sich eine Kooperative zusammengeschlossen, die Erntehelfer – zumeist geflüchtete Männer, die über das Mittelmeer den Weg nach Italien gesucht hatten, – anders als in anderen Großplantagen einen Mindestlohn zahlen. Über direkte Vertriebsketten, die beispielsweise die Evangelische Kirche von Westfalen schafft, werden die Bio-Orangen gehandelt und erzielen sowohl für beteiligte Kleinbauern als auch für deren Beschäftigte einen fairen Preis.
Zehn Prozent des Erlöses fließen zudem sozialen Projekten in der Region Kalabrien zu. Die faire Orangenernte ist verknüpft mit dem Projekt „Mediterranean Hope„, das Geflüchteten, die in Süditalien in unwürdigen Verhältnissen leben müssen, neue Perspektiven eröffnet.
Über die ineinandergreifenden Projekte berichteten in Karlsruhe neben Katja Breyer auch Fiona Kendall, Marta Bernardini und Ibrahim Diabate von der Föderation der Protestantischen Kirchen in Italien und Carol Finlay von der Kirche von Schottland. Finlay hatte – inspiriert vom erfolgreichem westfälischen Projekt – eine Kooperation zum fairen Handel mit den Rosarno-Orangen in Schottland initiiert.
Im vergangenen Jahr konnten 90 Tonnen Orangen aus Rosarno in Westfalen verkauft werden. Sie wurden über Kirchengemeinden, Eine-Welt-Läden und Bio-Läden vertrieben.
Weitere Informationen gibt es hier im Flyer und online unter: Orangen-Aktion: Süß statt bitter – MÖWe Westfalen (moewe-westfalen.de)