Westfälische Kirche lädt zu Diskussion und Austausch ein – „EuropaForum“ in Villigst
Corona-Pandemie, Brexit, Nationalismus und jetzt auch noch Krieg in der Ukraine: Steht Europa vor einem grundlegenden Wandel? 30 Jahre nach dem Vertrag von Maastricht wird jedenfalls über die Zukunft Europas diskutiert. Durch die Krisen ist die politische Gemeinschaft geschwächt, die Idee eines gemeinsamen Hauses ist in Gefahr.
Unter dem Titel „Nach der Krise – in der Krise – wohin entwickelt sich Europa?“ steht das diesjährige „EuropaForum“ der Evangelischen Kirche von Westfalen, das am 26. August in Haus Villigst in Schwerte/Ruhr in Präsenzform stattfinden soll. Es will beleuchten, wie Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft friedensethisch neu herausgefordert sind, und welche Beiträge sie für Dialog und Versöhnung beitragen können. Auf dem Programm stehen Vorträge und Workshops mit ausreichend Zeit für Diskussion und Austausch.
Zum Auftakt wird die Leiterin des Brüsseler Büros der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Oberkirchenrätin Katrin Hatzinger, sprechen über Europa nach der Zeitenwende durch den Ukraine-Krieg. Auch über die Reaktionen der Kirchen in Brüssel und Europa weiß sie zu berichten. Den zweiten Vortrag „Der Krieg in der Ukraine als Herausforderung für partnerschaftliches Engagement“ wird Astrid Sahm von der Geschäftsführung der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte Dortmund/Minsk halten.
Weiter auf dem Programm stehen drei Workshops. Über prekäre Arbeit und Migration in Süditalien, wo afrikanische Wanderarbeiter bei der Orangenernte ausgebeutet werden, berichten der Luxemburger Ethnologie-Professor sowie Buchautor Gilles Reckinger („Bittere Orangen“) und Katja Breyer, die im Amt für MÖWe für entwicklungspolitische Themen zuständig ist und die Orangen-Aktion „Süß statt bitter“ für faire Löhne und Preise initiiert hat.
Ein weiterer Workshop befasst sich mit Osteuropas Zukunft in Europa. Mit dabei sein werden Anna Wrzesinska, Referentin für internationale Beziehungen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, und der Europa-Referent im Amt für MÖWe, Thomas Krieger.
Um eine künftige europäische Sicherheitspolitik geht es im dritten Workshop. Zu diesem Thema sprechen Uwe Trittmann (Evangelische Akademie Villigst im Institut für Kirche und Gesellschaft) und Rüdiger Noll (Evangelische Akademien in Deutschland).
Das EuropaForum endet mit einem Abschlusspodium. Es wird vorbereitet vom Unterausschuss Europa der Evangelischen Kirche von Westfalen, der die internationale, ökumenische Zusammenarbeit in West, Mittel und Osteuropa sowie Versöhnung, Frieden und den Dialog auf europäischer Ebene fördert.
Mehr Informationen zum Tagungsprogramm gibt es hier.