Ob Schokolade, T-Shirt, Jeans oder Auto: Bei der Herstellung dieser und vieler anderer Produkte werden häufig Menschenrechte verletzt und Umweltstandards missachtet. Die Initiative Lieferkettengesetz tritt dafür ein, dass weltweit operierende Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, Menschenrechte zu achten und Umweltschutz einzuhalten. Denn die Erfahrungen zeigen, dass freiwillige Vereinbarungen nicht genügen. Dem breiten Bündnis haben sich mehr als 60 zivilgesellschaftlichen Organisationen und auch Kirchen angeschlossen. Die Corona-Krise verschärft die Notwendigkeit eines Lieferkettengesetzes.

Viele Kirchengemeinden und Kirchenkreise setzen sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit, Sklavenarbeit und Hungerlöhne ein. Sie engagieren sich für menschenwürdige Arbeit und den Fairen Handel, beteiligen sich an Initiativen wie „Zukunft Einkaufen“ und „Handyaktion NRW“. Dennoch besteht Handlungsbedarf. Dies betrifft das glaubwürdige Handeln und das gesellschaftspolitische Engagement.

Denn entlang globaler Lieferketten werden immer wieder grundlegende Menschenrechte verletzt und die Umwelt geschädigt. So 2012 als mangelhafter Brandschutz in einer KiK-Zulieferfabrik (Bild) in Pakistan 258 Menschen qualvoll sterben ließ. Freiwillige Verpflichtungserklärungen, wie etwa der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte aus dem Jahr 2016, führten bislang nicht dazu, dass Unternehmen sich für die Menschenrechtsverletzungen innerhalb ihrer Lieferketten verantwortlich fühlen.

Die westfälische Landessynode ruft Kirchengemeinden und Kirchenkreise auf, die Initiative für ein Lieferkettengesetz zu unterstützen, die Petition zu unterschreiben und in der eigenen Arbeit die Zusammenhänge  zu thematisieren. Dafür können die Materialien der Initiative Lieferkettengesetz wie Flyer, Plakate, Unterschriftenlisten genutzt werden.

Unter dem Leitwort „Schafft Recht und Gerechtigkeit“ wurden speziell für die kirchliche Arbeit in Gemeinden und mit Gruppen verschiedene Materialien erstellt. Dazu zählen z.B. eine Handreichung mit Impulsen für Andachten und Gottesdienste, Vorlagen für Schaukästen und Gemeindebriefe. Diese Materialien finden sich hier. Zudem gibt es ein Fürbittengebet, das in der Reihe des Eine-Welt-Zentrums Herne erschienen ist.

Das Amt für MÖWe begleitet das kirchliche Engagement in der Initiative Lieferkettengesetz und unterstützt Gemeinden und kirchliche Gruppen durch Beratung, Vernetzung, Vorträge und Workshops. Auch eine Ausstellung mit sechs Roll-Ups kann im Amt für MÖWe ausgeliehen werden.

Die wichtigsten Stationen auf dem Weg zu einem Lieferkettengesetz sind unter diesem Link skizziert.

Internet: lieferkettengesetz.de

 

Hintergrund:

Die Initiative Lieferkettengesetz

Beschluss der Westfälischen Landessynode 2019