Zertifikatsstudiengang „Migration lokal denken“ an der Ruhr-Uni
Gerade im Ruhrgebiet leben Menschen verschiedener Herkunft und treffen fast täglich aufeinander: bei der Arbeit, beim Einkaufen, in der Schule oder in der Freizeit. In vielen anderen Städten zeichnet sich die kulturelle und religiöse Vielfalt der Bewohner*innen auf engstem Raum deutlich ab. Die Region ist seit Jahrzehnten von Migration geprägt und auch die Religionslandschaft ist pluraler geworden. In Nordrhein-Westfalen gibt viele Gemeinden verschiedener christlicher Konfessionen und Denominationen. Ebenso gehören arabisch- oder eher türkisch-sprachige Moscheegemeinden heute zur deutschen Realität, buddhistische Tempel und jesidische Gemeinden prägen die deutsche Religionslandschaft. Doch bei den religiösen Gemeinschaften zeigt sich oft: man bleibt am liebsten unter sich. Hier setzt das Weiterbildungsprogramm „Migration lokal denken“ an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) an, das sich an Interessierte aus Kirche, Diakonie und Gesellschaft richtet.
Deutschland ist bunt. Hinter der Vielfalt stehen oft Geschichten von Migration, nicht selten erlebt als Flucht und Vertreibung. Und Geschichten von selbstverständlichem Zu-Hause-Sein. Den jeweils Anderen bleiben nicht nur diese Geschichten oftmals verborgen. Auch mitgebrachte ebenso wie einheimische religiöse Praktiken und Liturgien muten fremd an, geheimnisvoll und unbekannt. Im Alltag ist meist kein Raum, um dem religiös und kulturell Anderen auf die Spur zu kommen.
Das zertifizierte Qualifizierungsprogramm „Migration lokal denken“ bietet einen Raum und Gelegenheit, sich wissenschaftlich mit dem Thema zu befassen. Im gegenseitigen Austausch sollen interkulturelle Erfahrungen reflektiert und interkulturelle Begegnung vertieft werden. Der Studiengang wird als Weiterbildungsmaßnahme der Professur für Interkulturelle Theologie und Körperlichkeit der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität angeboten. Die Vereinte Evangelische Mission und der Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel arbeiten in diesem Projekt mit der RUB zusammen. Der Zertifikatsstudiengang kooperiert mit der Evangelischen Kirche von Westfalen – insbesondere mit dem Amt für Moewe, das diesen unterstützt und fördert. Mehr dazu im hier im Flyer zum Studiengang.
Das Zertifikat bescheinigt den Erwerb von Wissen und Kompetenz in den folgenden Feldern:
- Dynamiken von Migration, Religion und gesellschaftlicher Pluralität
- Ökumene, Weltchristenheit und Interkulturelle Theologie
- Kulturtheorien (mit besonderem Schwerpunkt auf kulturellen Ausgrenzungsmechanismen und strukturellem Rassismus)
- Interkulturelle Verständigung und Gestaltungskompetenz in verschiedenen gesellschaftlichen und kirchlichen Teilhandlungsfeldern
Internet: Migration Lokal Denken – Evangelische Theologie – Ruhr Universität Bochum (ruhr-uni-bochum.de)