„Schafft Recht und Gerechtigkeit!“
Ob für Jeans, Schokolade, Handy, Pflastersteine: In Textilfabriken, auf Plantagen, in Minen oder Steinbrüchen schuften Frauen und Männer unter ausbeuterischen Bedingungen. Die Corona-Pandemie verschärft die Situation: Näherinnen und Textilarbeiter verlieren ihre Jobs – und Kinderarbeit nimmt rapide zu.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollen nach der Sommerpause einen Entwurf für ein Lieferkettengesetz ins Kabinett einbringen. Danach müssten Unternehmen dann Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer weltweiten Lieferketten einhalten. Die Bundesregierung will sich zudem für ein europäisches Lieferkettengesetz einsetzen.
Die Evangelische Kirche von Westfalen unterstützt gemeinsam mit anderen Kirchen, Bistümern, Entwicklungswerken wie Brot für die Welt und Gewerkschaften die Forderungen nach einem solchen Lieferkettengesetz. Es soll zu mehr Gerechtigkeit auf der Welt verhelfen. Ausbeuterische Kinderarbeit in Ghana, unmenschliche Arbeitsbedingungen in Textilfabriken könnten dann vor ein deutsches Gericht gebracht werden, wenn ein Unternehmen nicht vorbeugende Maßnahmen ergriffen hat.
Jede*r einzelne kann sich für ein Lieferkettengesetz engagieren. So etwa im Austauch mit Politikerinnen und Politikern, die dem Bundestag angehören. In Briefen an die jeweiligen Bundestagsabgeordnenten können Fragen zum Gesetz gestellt werden oder ob sich die Volksvertreter*innen aus den Regionen dafür einsetzen.
Informationen, Argumentationshilfen für Gespräche mit Abgeordneten gibt es im Internet unter: www.lieferkettengesetz.de
Materialien für die kirchliche Arbeit gibt es hier online.
Das Amt für MÖWe begleitet das kirchliche Engagement in der Initiative Lieferkettengesetz und unterstützt Gemeinden und kirchliche Gruppen etwa durch Beratung, Vorträge und Workshops. Auch eine Ausstellung mit sechs Roll-Ups kann im Amt für MÖWe ausgeliehen werden. Mehr Infos dazu finden sich hier in der Rubrik „Aktiv werden“ unter Initiative Lieferkettengesetz.
Foto: Thomas Köhler/photothek.net