„Hoffnung für Osteuropa“ steht an der Seite seiner Partner in Belarus
In Belarus/Weißrussland gehen Sicherheitskräfte seit Tagen gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vor, die nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen am 9. August für mehr Demokratie auf die Straße gehen. Misstrauen und Angst, verhärtete Fronten erschweren allerdings einen friedvollen und konstruktiven Dialog miteinander. Staatschef Alexander Lukaschenkov kündigte an, gegen Oppositionelle härter vorgehen zu wollen. Die kirchliche Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ beobachtet die jüngsten Entwicklungen deshalb mit großer Sorge.
„Wir beten um die Wahrung der Menschenrechte, um den Schutz vor Gewalt und für friedvolle Wege in dieser Zeit des Übergangs“, erklärt der für Europathemen zuständige Referent im Amt für MÖWe der Evangelischen Kirche von Westfalen, Thomas Krieger. Alle Beteiligten in Politik und Gesellschaft sollten besonnen handeln und deeskalierend agieren. Ziel müsse es sein, die Gewalt zu beenden, friedliche Dialoge zu beginnen und Schritte zu mehr Demokratie einzuleiten. „Wir können nur hoffen und beten, dass sich die Situation gut löst“, beschreibt eine Lehrerin aus der belarussischen Stadt Gomel die Lage. Sie leidet ebenfalls unter den heftigen Gewaltausschreitungen.
Für die kirchliche Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ seien Informationen von Projektpartnern in diesen Wochen besonders wichtig, ergänzt Krieger. „Wir werden auch in Zukunft den Kontakt und die Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern fördern und werden ihnen in der internationalen Öffentlichkeit eine Stimme geben.“ Belarus´ Zukunft liege in den Händen seiner Bürgerinnen und Bürger.
Mit Spenden- und Kollekten unterstützt „Hoffnung für Osteuropa“ seit mehr als zwei Jahrzehnten diakonische und soziale Projekte sowie Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit. In Westfalen bestehen enge Kontakte nach Minsk. Dort gibt es einen Austausch mit dem Internationalen Bildungswerk (IBB). Daneben werden Aufenthalte und Erholungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Gesundheitszentrum „Nadeshda“ gefördert. Die bundesweite Aktion war 1994 von evangelischen Landeskirchen gegründet worden, um die kirchliche Sozialarbeit in Mittel- und Osteuropa zu fördern.
Mehr zu den Massenprotesten, und wie der einzige lutherische Gemeindepfarrer in ganz Weißrussland die Lage sieht, gibt es hier zu lesen.
Foto: Protest in Minsk/Belarus 16. August 2020 © Максим Шикунец via Wikimedia Commons