Kirche stellt sich Herausforderungen des Zusammenlebens
In den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche von Westfalen ist ein Jahr lang über das Zusammenleben mit Menschen anderer Religionen und anderer Kulturen diskutiert worden. Beschlüsse aus den Ergebnissen zu dem Diskussionspapier „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ will die Landessynode auf ihrer Tagung in Bielefeld-Bethel fassen. So soll die interkulturelle Entwicklung gefördert werden, kirchliche Gesetze und Strukturen sollen überprüft werden, inwieweit sie diese Entwicklung ermöglichen oder ihr eher im Wege stehen. Die Mitwirkung von Menschen mit Migrationshintergrund in den ehrenamtlichen Leitungsgremien der Kirche, so ein weiterer Vorschlag, soll auf allen Ebenen gezielt vorangebracht werden.
Ein großer Teil der Rückmeldungen widmet sich den sozialethischen Herausforderungen in der Migrationsgesellschaft. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit einer Haltung, die Migranten in Integrationsprozessen einbezieht. „Wir wollen mehr Vielfalt leben und erleben!“, stellte der für die Ökumene zuständige Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller fest. Einen Überblick der Rückmeldungen und Beschlussvorlagen präsentierte er gemeinsam mit der Leiterin des Amtes für MÖWe, Annette Muhr-Nelson (Bild). Es gehe darum, wie eine Kirche der Vielfalt im Leben der Gemeinden Gestalt gewinnen kann und Migration als „Motor gesellschaftlicher Erneuerung“ zu verstehen.
Der Ökumenedezernent sieht die westfälische Kirche vor einer besonderen Herausforderung: „Integration ist ein mühsamer Weg. Damit er gelingt, müssen wir jetzt in den anstehenden strukturellen Veränderungsprozessen die Voraussetzungen dazu schaffen.“ Deshalb sei die Entwicklung der Kirche zu kultureller Offenheit ein wesentliches Element des Struktur- und Reformprozesses. Der Diskurs zu Kirche und Migration solle dabei helfen, „uns auf die Zukunft einzustellen.
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