Sonderaktion sammelt über 11.000 Euro an Spenden
Großer Erfolg aus dem Verkauf von fairgehandelten Orangen aus Süditalien: Über 11.000 Euro an Spenden wurden bei einer Sonderaktion unter dem Motto „Süß statt bitter!“ der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Adventszeit erzielt. Ein ganzer Laster hatte mehr als 18 Tonnen Orangen aus Kalabrien nach Westfalen gebracht. Die Früchte wurden in Eine-Welt-Läden, Naturkostläden sowie in Kirchenkreisen und Kirchengemeinden angeboten. Der Verein SOS Ronarno, der Orangenbauern und Erntehelfer in Kalabrien zu fairen Preisen entlohnt, überwies 9.250 Euro an Mediterranean Hope – eine Initiative der Waldenserkiche, die Flüchtlinge unterstützt; darunter viele, die aus dem Mittelmeer gerettet wurden. Von jedem verkauften Kilogramm Orange wurden jeweils 50 Cent gespendet. Außerdem wurden bei der Aktion weitere Spenden von mindestens 2.500 Euro eingesammelt.
Mit der Orangen-Aktion sollte auf „moderne Skalverei“ und Ausbeutung aufmerksam gemacht werden. Die moderne Sklaverei sei eine Folge des globalen Wettbewerbs, kritisiert Katja Breyer, zuständig für Entwicklungspolitik im Amt für MÖWe. Als eine der Initiatorinnen der Orangen-Aktion will sie Menschen „auf den Geschmack bringen – nach mehr Fairness und Gerechtigkeit.“ Die Resonanz darauf sei überwältigend gewesen.
Orangen, aber auch Zitronen, Grapefruit, Mandeln werden in Rosarno/Kalabrien – nahe der Stiefelspitze Italiens – sowie im ganzen Land oft für einen Hungerlohn von Wanderarbeitern und afrikanischen Geflüchteten geerntet: Für die knochenharte Arbeit bekommen sie nur etwa 25 Euro am Tag. Und auch viele Obstbauern bekommen von ihren Abnehmern – großen Lebensmittelkonzernen – den Preisdruck zu spüren. So müssen sie ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. Viele Produzenten aus Kalabrien erhalten im herkömmlichen System für ihre Orangen lediglich rund zwölf Cent pro Kilogramm. Das deckt kaum die Produktionskosten und zwingt die Bauern, ihren Saisonarbeitern Dumpinglöhne zu zahlen.
Die Initiative SOS Rosarno in Kalabrien geht jedoch einen anderen Weg: der örtliche Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her. Zwischenstufen des Handels werden ausgeschaltet, Arbeiter und Bauern erhalten so einen fairen Preis. Durch den Direktvertrieb sollen den Bauern und den rund 2.500 Erntehelfern in der Region faire Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen gewährleistet werden. Weitere Informationen gibt es hier.
Zudem unterstützt SOS Rosarno mit Ernte-Spenden die Flüchtlingsarbeit der Waldenser Kirche – das Projekt Mediterranean Hope. Das Amt für MÖWe der Evangelischen Kirche von Westfalen hat mit der Orangenkampagne und fairen Handel dabei das Anliegen von SOS Rosarno und der Waldenser-Kirche unterstützt, mit der die Landeskirche partnerschaftlich verbunden ist. Einblicke in die Arbeit von Mediterranean Hope in Rosarno gibt es hier.
Spendenkonto:
IBAN: DE05 3506 0190 2000 0430 12
BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Mediterranean Hope Rosarno
Sie können die Arbeit mit einer eigenen Sammelbestellung bei SOS Rosarno unterstützen! Infomationen zum Projekt „Etika Oranges“ der Evangelischen Kirchen in Italien finden Sie hier im Flyer.
Kontakt: Katja Breyer, katja.breyer@moewe-westfalen.de, Tel.: 0231 5409-73